TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Xv.
Extrahierte Ortsnamen: Dorfts Gottes Berlin Berlin Itlolsdorf
— 208 —
nur 8000 Mann starken Heere bei Narwa 40 000 Russen in die Flucht schlug. Hieraus verjagte er den Kursürsten von Sachsen aus Polen und zwang ihn, im Frieden von Altranstädt ans die polnische Krone zu verzichten. Im Jahre 1707 drang Karl wiederum in Rußland ein. Peter der Große hatte seit der Niederlage von Narwa sein Heer verbessert, die schwedischen Ostseeprovinzen Jngermanland, Estland und Livland erobert und an der Newamündung die Stadt St. Petersburg gegründet, die er zur Hauptstadt seines Reiches bestimmte. Karl Xii. verlor die Schlacht bei Pultawa (1709) und floh in die Türkei. Der Sultan wies ihm die Stadt Bender in Bessarabien zum Wohnsitze an und erwies ihm königliche Ehren. Er ließ sich von Karl zum Kriege gegen die Russen bereden. Peter der Große war anfangs im Vorteile; als er aber bis an den Fluß Pruth vorgedrungen war, wurde er mit feinem ganzen Heere von den Türken eingeschlossen. Er wäre sicher in Gefangenschaft gefallen, wenn nicht feine Gemahlin Katharina den türkischen Oberbefehlshaber durch Bestechung zum Rückzug bewogeu hätte. Bei dem nun folgenden Friedensschlüsse mußte Peter zwar Asow den Türken zurückgeben, blieb dafür aber im sicheren Besitze der eroberten Ostseeprovinzen. Während Karl Xii. m Bender war, hatten seine Feinde die schwedischen Besitzungen diesseits der Ostsee angegriffen, und die schwedischen Großen gingen damit um, ihn der Krone für verlustig zu erklären. Auf die Nachricht davon machte sich Karl auf und erreichte in fast ununterbrochenem Ritte*) von Adrianopel durch die Türkei, Ungarn, Österreich, Bayern, Württemberg, die Pfalz, Westfalen, Mecklenburg in 20 Tagen Stralsund. Er vermochte trotz aller Tapferkeit die verlorenen Provinzen nicht wieder zu gewinnen und büßte bei der Belagerung der norwegischen **) Festung Friebrichs-hall durch eine Kugel das Leben ein (1718).
Sein Gegner, Peter der Große, überlebte ihn um sieben Jahre. Bis ans Ende seines Lebens war er unablässig bemüht, die westeuropäische Bilbimg in Rußland heimisch zu machen. Gegen diese Bemühungen erhob sich fortwähren!) der Wiberstanb der Altrussen; sogar Peters Sohn, der Zarewitsch Alexei, ließ sich in eine Verschwörung gegen seinen Vater ein und würde basür zum Tode verurteilt und hingerichtet. Peter der Große starb an den Folgen eines Trinkgelages im Jahre 1725. Was die Einsicht und Tatkraft eines einzigen Mannes vermag, hat
*) Er war nur von dem Obersten Düring begleitet; bei Tage ritten die beiben auf Postpferden, nachts fuhren sie, um sich wenigstens durch einigen Schlaf zu stärken, im Postwagen.
**) Norwegen gehörte bamals zu Dänemark. Man fanb den König tot in einem Laufgraben, in den er sich ohne Begleitung begeben hatte, und glaubte bäumt an Menchelmorb.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Peter_der_Große Narwa Karl_Xii Karl Karl Karl Katharina Peter_zwar_Asow Karl_Xii Karl Bender Karl Karl Peter_der_Große Peters Zarewitsch_Alexei
— 94 —
Bannenträger geleiteten den Burggrafen vor den Thron des Kaisers, wo er niederkniete. Nun verlas der Kanzler des Kaisers eine Urkunde, in der die Rechte und die Pflichten des Kurfürsten von Brandenburg geschrieben standen. Hieraus sprach der Kaiser: „Herr Kurfürst des römischen Reiches, lieber Oheim, wollt Ihr das beschwören?" Friedrich antwortete: „Mächtiger Kaiser, gerne!" und er leistete den Eid. Daraus nahm der Kaiser das Banner von Nürnberg und das von Brandenburg aus den Händen der Träger und reichte sie dem neuen Kurfürsten dar. Ebenso übergab er ihm als dem Kümmerer des römischen Reiches das Scepter und den Reichsapfel. Ein glänzendes Festmahl schloß die Feierlichkei t.
Kurfürst Friedrich regierte bis zum Jahre 1440 zum Segen seines Landes. So groß war sein Ansehen bei den deutschen Fürsten, daß man nach dem Tode des Kaisers Sigismund daran dachte, ihn zum Kaiser zu wählen.
Sein Sohn Albrecht Achilles gab (1473) ein Hausgesetz, welches bestimmte: „Der älteste Sohn soll die Mark Brandenburg und die Kurwürde erben, die beiden nächsten Söhne die fränkischen Besitzungen Ansbach und Bayreuth; weitere Teilungen dürfen nicht vorgenommen werden." Hierdurch wurde der Zerteilung der Hohenzollernschen Hausmacht vorgebeugt.
2. Das Preußenland.
Während der Belagerung von Aston (1190) stiftete Herzog Friedrich von Schwaben, des Rotbarts Sohn, den deutschen Ritterorden. Die Ordensritter hatten, die Verpflichtung, im heiligen Laude gegen die Sarazenen zu kämpfen, die Pilger zu beschützen und die Kranken zu verpflegen. In den Zeiten Kaiser Friedrichs Ii. beschloß der Ordensmeister Hermann von Salza, die Ritter in die Weichselgegend zu senden, damit sie dort gegen die heidnischen Preußen kämpften. In schweren Kämpfen eroberten die Deutschherren nach und nach das Land zwischen der Weichsel und der Memel. Die alte preußische Bevölkerung wurde fast gänzlich ausgerottet. Die Deutschherren begnügten sich jedoch nicht damit, das Laud erobert zu haben. Auf ihren Antrieb zogen viele tausend ßanbleute und Stadtbürger, Handwerker und Handelsleute in das Ordensland. Große Strecken wurden urbar gemacht und angebaut, Burgen und Stabte angelegt und Handel, Gewerbe und Künste zu hoher Blüte gebracht. Die Hauptstadt des Orbeuslaubes war Marienburg; hier hatte der Hochmeister des Orbens seinen Sitz in einem prachtvollen Palaste; unter ihm stauben die Komture, welche die einzelnen Bezirke des Orbens-lanbes verwalteten. Auch in Deutschland Italien und Livland hatte der Orden große Besitztümer. Neben den Rittern hatte der Orben auch geistliche Brüder und Ordensschwestern, welche
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Sigismund Albrecht_Achilles Albrecht Friedrich_von_Schwaben Friedrich Friedrichs Hermann_von_Salza
— 207
Im Jahre 1682 gelangte Peter, der Sohn des Zaren Alexei Romanow, auf den Thron. Da er erst zehn Jahre alt war, regierte an seiner Statt seine herrschsüchtige Schwester Sophie, die damit umging, ihren Bruder vom Thron zu stoßen. Peter nahm im Jahre 1689 die Regierung selbst in die Hand und sperrte die Schwester in ein Kloster.
Er hatte seine Jugendbildung durch deu gelehrten Genser Lesort erhalten und war von ihm über die Zustände der europäischen Reiche unterrichtet worden. Zur Regierung gelangt, begann er nach Lesorts Ratschlägen die Einrichtungen seines Reiches zu verändern, um es allmählich den europäischen Staaten gleich zu machen. Um das russische Heer nach europäischer Art einzurichten, ließ Peter Offiziere und Exerziermeister, Stückgießer und Kanoniere aus Deutschland kommen; er selbst diente in seinem Heere als gemeiner Soldat, als Trommelschläger, Unteroffizier, um deu Dienst in allen seinen Teilen kennen zu lernen. Ebenso erlernte er den Flottendienst. Um sich die Kenntnisse zu erwerben, die ihm zur Neugestaltung seines Reiches unentbehrlich waren, reiste er unter einem angenommenen Namen durch Deutschland, Holland, nach England. Überall warb er unter Zusicherung großer Vorteile Handwerker aller Art an und schickte sie nach Rußland, um dort einen tüchtigen Gewerbestand Zu begründen. In dem holländischen Dorfe Zaandam arbeitete er selbst unter dem Namen Peter Michailoff eine Zeitlang als Zimmergeselle, um sich genau über den Schiffbau zu unterrichten.
Die vornehmen Russen waren mit Peters Bestrebungen nicht zufrieden; darum bewogen sie die Strelitzen, ein altrussisches Schützenkorps, zu einem Ausstande. Der Zar unterdrückte den Ausstand mit blutiger Strenge; das Strelitzenkorps wurde ausgehoben, eine große Zahl der Mannschaften geköpft, gehängt, erschossen und der Rest unter die Regimenter des Heeres gesteckt.
^ Peter der Große fcth ein, daß der Handel Rußlands keinen Aufschwung nehmen könne, solange er keine Seehäsen besaß; darum bekriegte er die Türken und zwang sie, ihm die Stadt Asow abzutreten und den russischen Schiffen freie Fahrt ans dem Schwarzen Meere zu gewähren. Aus demselben Grunde verband er sich mit dem Könige von Dänemark und dem Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen war, gegen den König Karl Xii. von Schweden, der allgemein für einen Jüngling von geringer Begabung gehalten wurde, über den man leicht siegen könne.
Allein in dem im Jahre 1700 ausbrechenden nordischen Kriege zeigte Karl Xii. Heldenmut, Tatkraft und Feldherru-geschick in solchem Maße, daß er im ersten Kriegsjahre den Dänenkönig zwang, von dem Bunde zurückzutreten und mit seinem
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Peter Alexei_Romanow Sophie Peter Lesorts_Ratschlägen Peter_Offiziere Peter_Michailoff Peters Dänemark Karl_Xii Karl Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Holland England Zaandam Sachsen Polen Schweden
— 112 —
von Baden, der um seiner Weisheit, Gerechtigkeit und Sittenreinheit willen bei seinen Zeitgenossen in höchster Achtung stand.
Besondere Bedeutung sür die geistige Bildung unseres Volkes gewann der Hos des Herzogs Karl August von Weimar. Dieser Fürst suchte seinen schönsten Ruhm darin, großen Schriftstellern und Dichtern in Weimar eine Heimstätte zu gewähren, so besonders unsern größten Dichtern Johann Wolsg. v. Goethe und
Friedrich v. Schiller.
Am Ende des achtzehnten Jahrhunderts (von 1786 bis 1797) regierte in Preußen Friedrich Wilhelm Ii., ein Neffe des großen Königs. Die hervorragenden Eigenschaften seines Vorgängers besaß er nicht. Doch war auch seine Regierung nicht ohne
Segen sür den preußischen Staat und
sein Volk. Im Osten grenzte an Preußen das Königreich Polen. Durch fortwährende Streitigkeiten des Adels, der alle Macht besaß, war das Land so zerrüttet, daß es seine Selbständigkeit nicht länger behaupten konnte. Von den benachbarten Staaten Rußland, Österreich, Preußen wurde das Land dreimal geteilt. Schon Friedrich der Große hatte die erste Teilung mitgemacht und Westpreußen außer Danzig und Thoru erhalten. Friedrich Wilhelm Ii. beteiligte sich an den zwei weiteren Teilungen (1793 und 1795) und erhielt einen Gebietszuwachs von 1800 Quadratmeilen mit über 1 Million Einwohnern. Damals wurde Warschau eine preußische Stadt.
Wie Friedrich der Große ein Freund von Kanalbauten war, so legte sein Nachfolger mit Vorliebe große Heerstraßen an. „Durch sie wurden dem Ackerbau, den Fabriken, dem Handel zahllose Vorteile verschafft. Sie wurden erbaut, nicht mit dem unbezahlten Schweiß des Landvolks, sondern durch die Großmut eines Monarchen, der ans die edelste Art Hunderttausende seinem Lande schenken wollte," heißt es in einem Dankschreiben der Bevölkerung. Um den Fleiß und Eifer der Landwirte zu steigern, wurden für vorzügliche Leistungen Preise ausgesetzt. Um das ganze Schulwesen zweckmäßig einzurichten und zu verbessern, wurde eine oberste Schulbehörde, das Ober-Schulkollegium eingerichtet. Ein Zeichen der fürsorglichen Liebe des Königs ist die Gründung der Tierarzneischule. So war auch Friedrich Wilhelm Ii. ernstlich bemüht, sür das geistige wie leibliche Wohl seiner Untertanen zu sorgen.
Goethe.
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Extrahierte Personennamen: Karl_August_von_Weimar Karl August Johann Goethe Friedrich_v Friedrich Schiller Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_der_Große Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Goethe
— 206 —
rückte ein türkisches Heer von 200000 Mann heran. Eugen konnte dieser Übermacht nur ungefähr 60000 Mann entgegenstellen. Gleichwohl beschloß er den Angriff und errang nach heißem Kampfe einen glänzenden Sieg (1717). Wenige Tage darauf wurde Belgrad übergeben?) Der Sultan mußte im Frieden non Passarowitz (1718) das Banat, Belgrad und Serbien abtreten.**)
Prinz Eugen war nicht nur ein großer Feldherr und Staatsmann, sondern auch ein Freund der Künste und Wissenschaften. In seinem prachtvollen Palaste Belvedere bei Wien legte er eine reiche Bibliothek und eine Sammlung von kostbaren Gemälden an; seine wenigen freien Stunden verwendete er auf das Studium und auf den Umgang mit großen Gelehrten und Künstlern. Hochbetagt starb er im Jahre 1736.
Ix. Don Weter dem Großen und Kart dem Zwölften.
Vor zweihundert Jahren hatte das russische Reich in Europa noch nicht die Ausdehnung wie heutzutage und grenzte auch nirgends an das deutsche Reich. Seine Westgrenze lies vielmehr von dem westlichen Busen des Weißen Meeres in ziemlich gerader Linie bis zum mittleren Lause des Dnjepr, wandte sich dann östlich zum Don und folgte diesem letzteren Flusse bis zu seiner Mündung. Zwischen Rußlands Westgrenze und der deutschen Ostgrenze lag das Königreich Polen. Die Länder an der Ostsee Finnland, Estland, Jngermanland, Livland, gehörten zu Schweden. Die Ostgrenze des europäischen Rußland war der Ural, und schon damals erstreckte sich die russische Herrschaft über das ganze nördliche Asien. Die Hauptstadt dieses so gewaltigen Reiches war Moskau; sein Herrscher führte den Titel Zar und war unbeschränkter Herr und Gebieter seiner Untertanen, die auf einer niederen Bildungsstufe standen, etwa wie heutzutage die Tataren.***)
*) Diese Schlacht besingt das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter Siehe im Anhang.
**) Seit dem Frieden von Pafsarowitz haben die Türken keinen Angriffskrieg mehr geführt. e>ie hatten Mühe genug, sich der Russen zu erwehren, die seit den Zeiten Peters des Großen zu wiederholten Malen das türkische Reich angriffen, einzelne Provinzen losrissen und die Türkei zweimal (1829 und 1878) dem Untergange nahe brachten. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen, die Bewohner des südlichen Teiles der Halbinsel, und errangen, von den europäischen Mächten unterstützt, in siebenjährigem Kampfe ihre Freiheit: 1830 wnrde, Griechenland zum Königreiche (Hauptstadt Athen) erklärt und 1833 der'bayerische Prinz Otto zum König eingesetzt. Nachdem Otto durch eilte Revolution (1862) verjagt worden war, beriefen die Griechen den Prinzen Georg von Dänemark auf den Thron.
***) Seit dem Jahre 1000 wurde Rußland von Konstantinopel aus zum Christentums bekehrt und für die griechische Kirche gewonnen. Bis ans Peter den Großen hatte die russische Kirche eigene Patriarchen. Durch Peter wurde die geistliche und weltliche Obergewalt in der Hand des Zaren vereinigt.
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TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Eugen Eugen Eugen Eugen Eugen Otto Otto Georg_von_Dänemark Peter Peter
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Belgrad Serbien Wien Europa Weißen_Meeres Rußlands_Westgrenze Polen Ostsee_Finnland Estland Livland Schweden Asien Moskau Griechenland Athen Konstantinopel
Die Bewohner Deutschlands.
22
mit der nordamerikanischen Gegenküste unter 45° hat, und daß die Mitteltemperatur der
skandinavischen Küste 9° höher ist, als sie ohne ihn sein würde.
3. Die Oberrheinische Tiefebene hat 10v2—11 °, Ostpreußen nur 6x/2—170 mittlere Jahres-
wärme (Deutschland im Durchschnitt 8—9°; der Rhein ist jährlich etwa 25, die Weichsel 80 Tage
mit Eis bedeckt (Grund s. oben.)
4. Was der Süden an Wärme mehr haben sollte als der Norden, wird durch die Höhen-
läge wettgemacht (Jahresmittel Münchens 1° niedriger als Hamburgs).
5. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 ein (Grund der Verschieden-
heit!), Deutschland im Durchschnitt 65 ein. Deutschland liegt in dem Gebiet der Niederschläge
zu allen Jahreszeiten; am regenreichsten ist durchweg der Juli.
20 6. 42% aller Winde wehen aus Südwest oder West. Die barometrischen Minima liegen
meist in der Gegend von Island; das für uns maßgebende Maximum befindet sich dagegen meist
über Spanien und den benachbarten Teilen des Atlantischen Ozeans. Der dadurch bedingte
Südwind wird durch die Achsendrehung der Erde nach rechts abgelenkt und tritt deshalb bei uus
als Südwest auf. Südwest- und Westwinde sind von großer Bedeutung nicht bloß für die
Niederschläge, sondern auch für die Temperatur, da Seewinde durchweg milder und wärmer
sind als Landwinde. (Grund!)
7. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das
wichtigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum ist die Buche.
Sie ist an das Seeklima gebunden und reicht ostwärts kaum über die Grenze Deutschlands und
Österreichs hinaus. Mit Wald ist der 4. Teil Deutschlands bestanden. 2/3 der Wälder sind
Nadelwälder (aus den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mitten
durch Deutschland läuft die Grenze des Weinbaues. Der nördlichste Punkt des Wein-
banes überhaupt befindet sich bei Grünberg in Schlesien.
8. Die großen Raubtiere sind ausgerottet. Der Wolf kommt zuweilen noch aus
Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber. Selten läßt sich noch ein Luchs, etwas häufiger
die Wildkatze blicken. In einigen Waldungen hat sich noch das Wildschwein erhalten. Selten
geworden ist auch der Biber. Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen. Das Elentier wird noch gehegt in
einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß
in Oberschlesien. In den Wäldern der Ebene kommt das Birkhuhn, in den Gebirgswäldern der
Auerhahn vor, über den Alpen schwebt der Stein-, über den Küsten der Seeadler. Unter den
Reptilien ist stellenweise die Kreuzotter noch recht stark vertreten.
6. Die Bewohner Deutschlands.
21 1. Deutschland ist zu 92% von Deutschen bewohnt. Bon den 8% Nichtdeutschen
kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte
polnisch, in Westpreußen */»/ in Schlesien in Ostpreußen V5. Was versteht
man unter Polengefahr? Die Tätigkeit der Ansiedelungskommission! Große
polnische Arbeiterkolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden;
der Kreis Recklinghausen hat z. B. 20% Polen (Ursache?).
Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (1/5 Mill., Grund?). Außer
den Polen sind an Slawen vorhanden die Masnren in Ostpreußen, die Kassnben südwestlich
von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree.
Zahl der Nichtdeutschen: Polen fast 4000000, Franzosen 200000, Masuren 150000, Dänen
140 000, Litauer 100 000, Kafsuben 100 000, Holländer 80 000, Italiener 70 000.
2. Eine Linie, die ungefähr in der Richtung Krefeld—kassel—harz—meseritz
(Posen) quer durch Deutschland führt, trennt die „plattdeutsch" Redenden Nieder-
dentschlands von den „hochdeutsch" Redenden Oberdeutschlands.
Die Oberdeutschen scheiden sich in 4 Stämme. Im Süden wohnen neben-
einander Schwaben und Bayern (Grenze Lech; die Schwaben in der Ober-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Grünberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Rhein Jahresmittel_Münchens Hamburgs Deutschland Deutschland Island Spanien Atlantischen_Ozeans Deutschland Europas Deutschlands Deutschlands Deutschland Schlesien Oberschlesien Deutschlands Deutschland Polen Posen Westpreußen Schlesien Ostpreußen Recklinghausen Polen Ostpreußen Danzig Polen Masuren Holländer Posen Deutschland Oberdeutschlands Schwaben Schwaben
105
Das Ostdeutsche Tiesland.
Rücken kommt vom'„Oberland" die Drewenz, die auf einer kurzen Strecke die Grenze bildet;
die übrigen Flüsse erreichen gleich nach ihrer Entstehung Rußland.
2 a. Fruchtbarkeit der Seenplatten. Der durch Berg und Tal meist lebhaft
bewegte Nordabhang ist vielfach fruchtbar, da häufig der Geschiebe-Ton
freiliegt; der Südabhang ist einförmiger und meist von ausgespülten Gletscher-
Sanden überlagert (z. B. die sandige Priegnitz, zum Teil Brandenburg, zum
Teil Mecklenburg angehörig); wenig fruchtbar ist die ganze Pommersche Seen-
platte (viel Schaf- und Gänseweide; pommersche Gänse!). — Die fruchtbarsten
Gebiete sind: 1. Ostholstein (Wagrien), 2. die Nordwest-Ecke Mecklen-
bnrgs an der Lübecker Bucht, 3. die Uckermark, links von der Oder, ihr
gegenüber 4. der „Pyritzer Weizacker", 5. das große Mittelstück des Ost-
preußischen Rückens. — Die Pommersche und namentlich die Preußische
Platte weisen gewaltige Wälder auf (die Tucheler Heide auf der Pommerschen
Platte, aber in Westpreußen, 80 km laug; die Johannisburger Heide
zwischen den ostpreußischen Seen im Lande der slawischen Masnren, 50 km lang;
die Rominter Heide im äußersten Osten, wohin auch noch Wölfe aus Rußland
herüberkommen; bekannt durch die kaiserlichen Jagden). — Das Samland Ost-
preußens (zwischen den beiden Haffen) ist durch feinen Bernstein bekannt.
Bernstein findet man auch an anderen europäischen Küsten, z. B. an der Nordsee, an Dal-
matiens und Siziliens Küste, auch auf dem Festland, z. B. in Schlesien, aber nirgends tritt er
in solcher Menge und Güte auf wie hier. Er findet sich in einer zur Brannkohlen-(Tertiär-)For-
mation gehörigen Erdschicht, die man wohl die „blaue Erde" nennt, und die im Samlaud an 30 m
unter der Oberfläche liegt. Die Hanptgewinnnngsart ist der bergmännische Betrieb bei Palm-
nicken, 1 km von deri „Berusteiuküste" (zwischen Pillan und Brüsterort). Bei Stürmen spült
auch die See Bernsteine an den Strand, auch fischt man sie aus dem Wasser heraus.
2 b. Fruchtbarkeit der beiden großen Quertäler. Sowohl die Oder wie die
Weichsel, die beide aus dem Urtal nach Norden abbiegen, haben fruchtbare Täler,
die Weichsel ganz besonders in ihrem 50 km langen Delta, dem 1500 qkm großen,
völlig ebenen Werder (Karpatenschlamm!), das die Dentsch-Ordensritter aus einem
Sumpfe zum „Garten Preußens" machten. Aber im Frühjahr droht oft Über-
schwemmnngsgefahr durch Deichbruch. Die von Süden hertreibenden Eismassen
verstopfen dann im Norden, wo das Eis noch eine feste Decke bildet, dem Wasser
den Weg! Das ist besser geworden, seitdem man der Weichsel mittels eines 300 m
breiten Kanals einen direkten nördlichen Weg in die Ostsee gab (bei Schiewenhorst).
Die alte (Danziger) Weichsel ist seitdem ein toter Flußarm, doch wird durch Schleu-
sen dafür gesorgt, daß Flußschiffe längs ihr nach Danzig gelangen können.
Städte im Gebiet des Nördlichen Höhenzuges.
a) An der Oder: Schwedt O, mit Tabak- und Zigarrenfabriken; ein Jahrhundert lang
der Sitz der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt. — Stettin siehe § 68 d.
d) An der Weichsel: Thorn sehr starke Festung, nahe der Grenze. — Unweit des Weichsel-
knies an der Brahe Promberg Ausgangspunkt des Bromberger Kanals nach der Netze. —
Kulm O, am Rande des fruchtbaren Kulmerlaudes gelegen. — Graudenz □, mit der Festung
out biete, 1807! Rechts abseits von der Oder an einem kleinen Nebenflüßchen der Regierungs-
sitz Marienwerder O. Art der Nogat Marienburg O; das herrliche mittelalterliche Schloß
war früher die Residenz des Ordensmeisters vom deutschen Ritterorden I f. Text u. Bill, l, § 701. _
Art der Oder: Tirschau O, mit zwei mächtigen Weichselbrücken, doppelt so lang wie die Ham-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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§ 94 Die deutschen Staaten. 134
Hansastadt. — Danzigs Seehafen ist Neufahrwasser, diesem benachbart die kleine
Festung Weichselmünde (die Weichsel mündet jetzt bei Schiewenhorst). — Nordöstl.
von Danzig Oliva, 1660! und das Seebad Zoppot. — Bei Dirschan O zwei
mächtige Weichselbrücken. — An der Nogat Marienburg O. Das herrliche mittel-
alterliche Schloß war früher die Residenz des Ordensmeisters vom Deutschen Ritter-
orden. — Elbing nahe dem Frischen Haff am Flüßchen Elbing, das den Ober-
ländischen Kanal aufnimmt. — Zwischen Danzig, Marienburg und Elbing das ungemein
fruchtbare Weichseldelta, das Werder. — Am Frischen Haff das kaiserliche Gut und
Schloß Kadinen.
Rgbz. Marientverder: Marienwerder O, rechts der Weichsel, — Graudenz □, mit der
Festung Courbiöre, an?, 1807! — Im fruchtbaren Kulmerlande das kleine Kulm und
die starke Festung Thorn D, an?, nahe der Grenze. — In der Tncheler Heide das kleine
Tuchel.
§ 94 Provinz Ostpreußen (37 Tsd. qkm, 2 Mm. Emw.).
1. Aufgabe wie bei Hannover angegeben (nach Skizze § 94).
2. Wirtschaftliches, a) Landwirtschaft: Am fruchtbarsten in dem Gebiet südl. am
Pregel; an der Memel ausgedehnte Wiesen.
Unfruchtbar der Rücken und die Nehrungen
mit ihren Dünen. Das Klima ungünstig, nähert
sich schon dem russischen Binnenklima mit seinen
eisigen Wintern und seinen heißen Sommern
(auch in Westpreußen und Posen macht sich die-
fer Übergang schon bemerkbar). Einige gewaltige
Wälder. Die Pferdezucht steht in Preußen
an erster Stelle (berühmtes Pferdegestüt in Tra-
kehnen im Osten), b) Bergbau: Bernstein-
gewinnung im Samland(die Halbinsel zwischen
den Haffen), c) Handel infolge der Seelage
nicht unbedeutend.
3. Städte. Rgbz. Königsberg: Königsberg O,
lebhafte Handelsstadt (Holz, Flachs, Getreide aus
Rußland) und starke Festung am?, Universität,
Krönungsstadt; gegründet vom Deutschen Ritter-
orden. Im ehrwürdigen Schlosse setzte sich Fried-
rich I. die Königskrone auf (18. Jan. 1701). —
Tiefer Seekanal durchs Haff zur Ostsee, geschützt
durch die kleine Festung Pillau (1806!). —
Frauenburg am Frischen Haff (Koperni-
kus!) ist Sitz des Bischofs von Ermeland. —
Memel O, am Ausgang des Kurischen Haffs,
nördlichster Seehafen Deutschlands, Holzausfuhr aus Rußland (Njemen!). Das preußische
Königspaar 1806—1807! — Südöstl. von Königsberg: Preußisch - Eylau und Fried-
land, 1807!
Rgbz. Gumbinnen: Gnmbinnen, im Osten, Beamtenstadt. Ostwärts das größte preußische
Landesgestüt, Trakehnen (Trakehner Pferde); Eydtkuhnen, Grenz- und Zollort. —
Jnsterburg A, au der Vereinigung der Pregelquellflüsse, Bahnknoten. — Tilsit □,
an? Holz- und Getreidehandel: Friede 1807. — Südl. von Gumbinnen in der Rominter
Heide das kaiserliche Jagdhaus Theerbude.
Rgbz. Allenstein: Allenstein A, an der Alle, Bahnknoten. — In der seenreichen „Masurischen
Schweiz" nur kleine Landstädte. — Südl. von Allenstein Tannenberg, 1410!, nordwestl.
Mohrungen, Herders Geburtsort.
Abb. § 94. Provinz Ostpreußen.
1:5 Mill.
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TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
42 10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes.
Von Norden her waren die Slaven bis in die Gegend von Eichstätt einerseits, von Premberg (B-A. Burglengenfeld) anderseits vorgedrungen. Von Osten her hatten sie zum mindesten den mittleren Regen erreicht; noch in der Karolingerzeit begegnen Slaven in der Gegend von Pösing bei Cham.
Hier nun setzt die bayerische Kolonisation ein und dringt Schritt für Schritt nach dem Norden vor, indem man teils die flavifchen Siedelungen besetzt teils auf neugerodetem Boden deutsche Kolonistendörfer anlegt. Noch in dem Kapitulare von 805 erscheint das uralte Premberg als Grenzpunkt deutschen Lebens. Gerade ein Jahrhundert später, 905, ist man über Nabburg hinaus bis an die Luhe vorgerückt; ein Vasall des Markgrafen Luitpold erhält hier eine Hufe, die vordem ein, Slave besessen. Um die Wende des 10. und 11. Jahrhunderts erreicht man die Waldnaab, einen der Quellflüsse der Nab; hier, in der Gegend von Falkenberg, Altneuhaus und Schwarzenschwal, scheint die deutsche Vorwärtsbewegung einige Zeit halt gemacht zu haben. Aber noch in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts gewinnt man dem Urwalde und der slavischen Rasse eines der schönsten deutschen Länder ab, das zwischen dem Böhmerwalde, Fichtelgebirge und Erzgebirge sich hinziehende Egerland; bereits in einer Königsurkunde von 1061 erhalten wir Kunde nicht bloß von der Existenz der Stadt Eger sondern auch von der Reichsstraße, die Eger mit Nürnberg verbindet. Am Schlüsse des 11., am Anfange des 12. Jahrhunderts ist man bis zur Grenze des Schönbacher Ländchens (im heutigen Vogtland), bis zum Fleisseubache vorgerückt. Ja bereits greift die Kolonisation nach dem sogenannten Regnitz lande bei Hos über.
Es war ein gewaltiges Resultat bajuwarischer Kulturarbeit; von Premberg bis zur Waldsteinkette und bis in das Vogtland bei Aadorf hinein erinnern heutzutage nur mehr slavische Orts- und Flußnamen daran, daß hier ehemals Slaven gesessen. Diese nationale Verschiebung vollzog sich teils durch deutsche Einwanderung teils durch Entnationalisierung der Slaven, nicht aber durch Vernichtung derselben. Daß in dem heutigen Sprachgebiet auch nach der bajnwarischen Einwanderung eine nicht unbedeutende slavische Bevölkerung zn-riickblieb, das beweist das Auftreten slavischer Personennamen in den Urkunden noch des 13. und 14. Jahrhunderts und die Menge der slavischen Ortsnamen vorbainwarischer Entstehung. Aber die Geschlossenheit der Ansiedelungen hält die bajuwarifche Kraft zufammen; nicht der Bayer wird zuletzt von dem Slaven assimiliert, sondern der Slave von dem Bayern.
Auch hier geht wie in Inner- und in Niederösterreich die Kolonisation vom Großgrundbesitz aus. Bis an die Wende des 11. und 12. Jahrhunderts sind die Führer vorwiegend Laiengewalten: die Krone, die Markgrafen, namentlich die babenbergischen, ferner die gräflichen und freiherrlichen Geschlechter, wie die Sulzbacher, Leuchtenberger, die Herren von Velbnrg, Altendorf und Laber, endlich ganz besonders die zahlreichen Ministerialengeschlechter.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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